wissenschaft@phw - 02/2022

Bibliographische Angaben:

Bellet, S. (2022). Gesamtsprachliche Bildung und früher Englischunterricht. Professionalisierung von Lehramtsstudierenden im Kontext von Mehrsprachigkeit. Inquiries in Language Learning. Forschungen zu Psycholinguistik und Fremdsprachendidaktik 29. Lausanne: Peter Lang.

Gesamtsprachliche Bildung und früher Englischunterricht 

Die Ausbildung von Lehramtsstudierenden im Kontext von Mehrsprachigkeit steht im Fokus der aktuellen Bildungsdebatte. Unklar ist, wie Lehramtsstudierende konkret auf den Umgang mit Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer vorbereitet werden können.

Dafür hat Sandra Bellet an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg/Österreich eine Lehrveranstaltung im Fachbereich Englisch Primarstufe konzipiert mit dem Anspruch, Studierende für das Unterrichten in Klassen mit sprachlicher und kultureller Diversität vorzubereiten. Die Lehrveranstaltung wurde – um sie auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen – als Intervention bei Studierenden im Grundstudium durchgeführt. Es wurde untersucht, ob sich die Intervention auf die Entwicklung von spezifischem Handlungswissen im Kontext von Mehrsprachigkeit auswirkt. Eine Kohorte von insgesamt 64 Personen wurde dafür im 2. Semester vor und nach der Intervention sowie zwei Jahre später anhand von schriftlichen Formulierungen zu Textvignetten untersucht.

Die Textvignetten wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse qualitativ und quantitativ ausgewertet. Dabei wurde in Erfahrung gebracht, ob gesamtsprachendidaktisches Handlungswissen aufgebaut wurde und ob der Wissenszuwachs von soziodemografischen Merkmalen wie migrationsbedingte Mehrsprachigkeit und Vorerfahrungen in Bezug auf Sprachenlernen und pädagogische Arbeit beeinflusst wurde. Die Ergebnisse zeigen einen sofortigen Wissenszuwachs durch die Intervention und einen langfristigen Effekt. Soziodemographische Merkmale und Vorerfahrungen hatten keinen bzw. einen sehr geringen Einfluss auf den Wissenszuwachs. Die Untersuchung gibt Hinweise darauf, dass durch die Nutzung von spezifischen Lerngelegenheiten im Studium Wissen erworben werden kann, das Lehramtsstudierende für den Umgang mit Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer vorbereitet.

Denkkulturen in der Musiklehrer*innenbildung

Die vielfältigen Einflüsse auf die Musiklehrer*innenbildung spiegeln sich in den unterschiedlichen Denkkulturen ihrer Protagonisten. Professor Dr. Christoph Stange und Professor Dr. Stefan Zöllner-Dressler (PH Heidelberg) geben anhand von vier Themenbereichen Einblick in diese Denkkulturen.

Feministische Ethik

„Was heißt es, heute als Frau zu existieren?“ Dieser Frage geht Selina Müller in ihrer Forschungsarbeit im Fach Philosophie/Ethik nach und spannt dabei einen Bogen von den klassischen Philosophien, etwa Simone de Beauvoirs, bis bis hin zur gegenwärtigen Diskussion in der feministischen Border Theory und der Intersektionalität. 

Ethik nicht-toxischer Männlichkeit 

„Was heißt es, heute als Mann zu existieren?“ Leon Bölli schlägt in seiner Bachelor-Arbeit einen weiten Bogen von frühneuzeitlichen Männlichkeitsbildern über den Mann als Krieger und den New-Age Mann bis hin zur Frage toxischer Männlichkeit in der Gegenwart.