wissenschaft@phw - 01/2022

Die teilnehmenden Lehramtsstudierenden mit den Projektleiterinnen Kristina Götz (ganz hinten rechts) und Sarah Lukas (ganz vorne links). Robert Grassinger fehlte leider krankheitsbedingt.

Die teilnehmenden Lehramtsstudierenden mit den Projektleiterinnen Kristina Götz (ganz hinten rechts) und Sarah Lukas (ganz vorne links). Robert Grassinger fehlte leider krankheitsbedingt.

CaBire – Coronabedingte Bildungseinbrüche reduzieren

Die durch Corona bedingten langen Schulschließungen in den zwei vergangenen Schuljahren hatten nicht nur negative Auswirkungen auf den Lernstand vieler Schülerinnen und Schüler, sondern zogen nachweislich auch erhebliche psychische Beeinträchtigen nach sich. Um diese Beeinträchtigungen niederschwellig aufzufangen und gleichzeitig angehende Lehrkräfte auf die vielfältigen Anforderungen ihres späteren Berufsfelds vorzubereiten, rief das Fach Pädagogische Psychologie der Pädagogischen Hochschule Weingarten das Projekt CaBire – Coronabedingte Bildungseinbrüche reduzieren ins Leben. Das Projekt wird von Juniorprofessorin Dr. Sarah Lukas, Dr. Kristina Götz und Professor Dr. Robert Grassinger geleitet.

"Als ich von den vermehrten Beeinträchtigungen der Kinder und Jugendlichen gehört habe, habe ich auch an meine Lehramtsstudierenden gedacht und daran, dass sie diese im Beruf später auffangen müssen. Ich sah mich in der Verantwortung, sie darauf gut vorzubereiten“, sagt Sarah Lukas. CaBire zielt darauf ab, Schülerinnen und Schülern individuelle Unterstützung bei psychischen Herausforderungen, wie Motivationstiefs und Lernblockaden, durch speziell geschulte Lehramtsstudierende anzubieten. Die teilnehmenden Lehramtsstudierenden wurden hierfür in einem dreitägigen Workshop an der PH Weingarten speziell geschult. Neben Themenbereichen aus der pädagogischen Psychologie, wie etwa psychische Auffälligkeiten erkennen, Kinder coachen und angemessenes Feedback geben, beteiligten sich Expertinnen des Instituts für Bildungsconsulting der PH Weingarten aus den Bereichen der Lese-Rechtschreibförderung (ALISS), sowie der Matheförderung. Zwei externe Expert*innen aus dem Schulbereich lehrten zum Umgang mit Lernblockaden mittels Kinesiologie. Darüber hinaus lieferte der Brennessel Verein Ravensburg wertvollen Input zum Erkennen und Umgang mit Missbrauchsfällen.

Unterstützung jetzt schon an 17 Schulen

Im ersten Durchgang wurden seit Anfang Oktober die so bestens vorbereiteten Studierenden an 13 Schulen im Landkreis Ravensburg und im Bodenseekreis eingesetzt. Im aktuellen Sommersemester startet nun der zweite Durchgang, zu dem sich wieder rund 40 Studierende angemeldet haben. Diesmal beteiligen sich 17 Schulen aus dem Landkreis Ravensburg und den umliegenden Kreisen. Zweimal pro Woche unterstützen die Studierenden Kinder und Jugendliche auf ihrem individuellen Lernweg. Hierbei werden sie durch die drei Projektleiter*innen im Rahmen eines wöchentlichen Coachings unterstützt. Kristina Götz ist sich sicher: "Vielen Schülerinnen und Schülern ist der Wiedereinstieg in den neuen Schulalltag sehr schwergefallen. Das CaBire-Projekt hilft, diesen Kindern und Jugendlichen, den Anschluss zu finden und die Lust auf Schule und Lernen wieder zu erleben." Die drei Projektleiter*innen bieten darüber hinaus jeweils einmal pro Woche Online Elternsprechstunden an. Eltern der am Projekt beteiligten Schülerinnen und Schüler können sich so zusätzlich beraten lassen.


Mit „mich begeistert am CaBire-Projekt, dass hier Lehramtsstudierende, Lehrkräfte, Eltern und Wissenschaftler*innen konstruktiv ihr Wissen und ihre Erfahrungen zusammenbringen, um engagiert Schüler*innen dabei zu unterstützen, Wissenslücken zu schließen und Lernschwierigkeiten zu überwinden“, beschreibt Robert Grassinger seine Motivation für das Projekt. Finanziell unterstützt wird das CaBire-Projekt von der Sonja-Reischmann-Stiftung. „Mich hat besonders überzeugt, dass das Projekt vor allem den Kindern zugute kommt, die es im Leben ohnehin schwer haben. Die Corona-Pandemie hat diese Kinder besonders getroffen, daher fördern wir dieses Projekt sehr gerne“, so Sabine Reischmann.

Future Challenges in Education

In Paternoster, South Africa, scientists, activists and volunteers from different nations joined in a conference, discussing future challenges in education, such as multi-cultural education, international collaboration and mobile learning.

Digitale Lernumgebung entwickelt

Im Projekt „GameLet“ kooperierte die PH Weingarten mit der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort sowie Hochschulen in Portugal und Zypern. Zusammen mit Lehrkräften an Kooperationsschulen entwickelten die Projektpartner ein Lernprogramm, mit dem Lernende ihre Leseflüssigkeit in Englisch und der Schulsprache verbessern können.

Schulgärten als sinnstiftende Lernorte

Mehr als 100 Teilnehmende aus ganz Europa tauschten sich Ende September 2021 bei der Online-Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Schulgarten e.V. über Gärten als Orte der Naturerfahrung und des Wohlbefindens aus.